Interview:	CHILDREN OF BODOM
Titel:	Verewigt

Als am am 29. Dezember 2020 die Nachricht des tragischen Todes von Sänger und Gitarrenhexer Markku Uula Aleksi Laiho plötzlich zu zirkulieren begann, setzte dies nicht nur die weltweite MeloDeath-Szene in eine Schockstarre. Schließlich konnte der immens talentierte finnische Saitenvirtuose und begnadete Songwriter seit 1993 eine Vielzahl prägender Akzente im Metier hochschrauben, vor allem als Gründungsmitglied mit Children Of Bodom.

2019 gaben letztere mit Alexi „Wildchild“ Laiho das letzte Konzert in Helsinki, bevor sich die Band auflöste - der schicksalsträchtige Abschiedsgig wurde „A Chapter Called Children Of Bodom“ betitelt. 2020 schickten sich Laiho und Rhythmusgitarrist Daniel Freyberg an, als Bodom After Midnight weiterzumachen.

Mit dem Segen des Nachlasses und auch von Kimberly Goss, der rechtlichen Witwe von Alexi, ermöglicht es nun das Konzertalbum „A Chapter Called Children Of Bodom (Final Show In Helsinki Ice Hall 2019)“, diese finale Show akustisch erleben zu können.

Für Keyboarder Janne wird diese ganz spezielle Show immer in seiner Erinnerung bleiben, wie er offenbart.

„Es war das letzte Mal, dass ich Alexi gesehen habe. Ich war traurig und erleichtert. Ich war traurig, dass die Band zu Ende war, aber gleichzeitig hatten Alexis Probleme in den letzten Jahren vor der letzten Show so sehr zugenommen, dass ich auch erleichtert war. Etwa ein Jahr nach Alexis Tod kam die Idee auf, den damaligen Auftritt zu veröffentlichen.“



Die Auswahl der Songs für dieses Konzert gestaltete sich eher knifflig.

„Am Anfang haben wir ein paar Songs vom Album ‚Hexed‘ gespielt und sind dann dazu übergegangen, von jedem Album mindestens einen Song zu spielen. Es war wirklich schwierig, die Setlist zusammenzustellen.“



Zu besonderen Erinnerungen von diesem Abend befragt, berichtet der Tastenmann:

„Ich hatte Spaß auf der Bühne und war erleichtert, dass Alexi nicht betrunken auftauchte und gut spielte. Nach der Show hatten wir eine wirklich schöne Afterparty mit vielen internationalen Freunden.“



Mit der Qualität und der Präsentation der aufgezeichneten Show sind sich alle Beteiligten im Reinen.

„Wir waren und sind sehr zufrieden damit. Es gab nur minimale Nachbearbeitungen am Sound selbst. Wir konnten bzw. wollten ohnehin auch gar nichts ändern, was diesen Live-Mitschnitt betrifft. Alexi ist nicht mehr bei uns, also wäre es auch nicht fair gewesen, etwas anderes neu aufzunehmen. Es klingt sehr roh und unbearbeitet - so wie eine echte Bodom-Show klingen würde.“



Als er sich all diese Songs zum ersten Mal selbst angehört hat, geriet dies für Janne sehr emotional, lässt er wissen. „Jetzt bin ich einfach nur froh, dass es endlich veröffentlicht wurde.“



Momente, die ihn, abgesehen von der Musik, immer ganz speziell und sehr stark an Alexi erinnern, gibt es so einige, wie von Janne zu erfahren ist. „Ja, und es sind wirklich so viele. Bestimmte Autos, Filme, Klamotten, Sprüche, alles quer durch die Bank. Jeden Tag erinnert mich etwas an Alexi und ich versuche wirklich, mich auf die positiven Erinnerungen zu konzentrieren.“


© Markus Eck, 27.11.2023

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