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Band: ELANE
Titel: Arcane
Genre: Mystic Ethno Folk
Label: Curzweyhl
Format: Album CD
Punkte: 8 / 10

Bereits seit dem Jahr 2001 existiert diese herrlich feinklanglich agierende Künstlergemeinschaft. Beteiligt ist auch Skaldir, den man bislang hauptsächlich durch die erlesene Heidenmetall-Ästhetik von Hel kennt.

Und was da musikalisch jahrelang von der breiten Masse der Hörer eher unbeachtet eine Angelegenheit für Genre-Liebhaber blieb, das erwacht nun eindeutig zu seiner bisher schönsten kreativen Blüte. Denn mit dem neuen Album „Arcane“ erheben sich die Sauerländer Schöngeister Elane hoch über den vorhandenen Durchschnitt des stilistischen Metiers. Der nicht umsonst sehr erfolgreiche Fantasy-Autor Kai Meyer liegt der Band sehr am Herzen, daher vertonten sie für diese Scheibe diverse Passagen aus seinen bisherigen Buchveröffentlichungen wie beispielsweise „Die Sturmkönige”, „Loreley”, „Herrin der Lüge”, „Das zweite Gesicht” und „Göttin der Wüste“.

Mit inspirativ verträumten und berührend sehnsuchtsvollen Melodien mitsamt prächtiger Atmosphärenvielfalt können die Beteiligten die Sinne nachhaltig bezaubern. Möglich gemacht wird dies vor allem auch durch hervorragend ausgewählte dezente Instrumentierungen. Inmitten des inniglichen Geschehens sind unweigerlich erdende Gesänge zu vernehmen, wie sie in ihrer natürlichen femininen Noblesse in deutschen Landen beseelter nicht sein könnten. Denn Vokalistin Joran Elane besticht hier mit willkommen authentischem Vortrag; sie glänzt gar durch wonnigen Wohlklang ihrer nicht selten elfenhaft wirkenden Stimmnuancen.

Die merklich talentierte Dame hat zwar (noch) keine fesselnd überragende Oktavenfähigkeit, aber überaus genussträchtig ist sie auf jeden Fall bereits imstande zu intonieren. Je mehr man ihr lauscht, desto mehr schließt man ihre vollblütige Kunst ins Herz. Die primär auf Akustikgitarren, allerlei Folklore-Instrumentarium wie beispielsweise Flöten und wärmend lieblichen Streichern basierenden Kompositionen setzen stark auf emotionale Akzente. Wohltuend resultierend ist dies in mystifizierend stimmender, rasch befriedender und angenehm stimulierender Notenhingabe. Geheimnisvoll erscheinendes morgenländisches Klangkolorit wurde auch gekonnt inkludiert, wie beispielsweise im dritten Lied „Samarkand“.

Der siebte edle Song „Die geheime Melodie“ offenbart auf interessante Art: Die niveauvolle vierköpfige Vereinigung von spirituellen Visionären arbeitet bei aller entrückenden Ethno-Präsenz auch auf subtile Weise mit ganz entspannt rockenden, hintergründigen Stromgitarrenläufen. Vorzüglich. Opulent perlende Keyboard-Kaskaden ertönen auch im Weiteren famos, und sie können das Ganze oftmals auf ganz große und massive Stimmungsbögen hieven.

Ja, wobei so viele andere, emotional bedauerlich unterkühlte und dadurch stark limitierte deutsche Gruppen aus diesem Genre scheitern, das ist für Elane ganz eindeutig ein Leichtes: Die sanfte aber dennoch rundum ausdrucksstarke Musik auf „Arcane“ ist nämlich wirklich alles andere als gestelzt, listig aufgesetzt oder pseudo-geheimnisvoll.

Daher ist dieses empfehlenswerte Album auch komplett frei von sonstigen etablierten Peinlichkeiten. Mir gefällt dabei vor allem auch, dass das Quartett seine durchweg hörenswerten Lieder so unschuldig, so rein und so verspielt werden hat lassen. Nach mehrmaligem Hinhören fühlt es sich an, als hätte man einen neuen Freund gefunden, dem man vollkommen vertrauen kann.

© Markus Eck, 15.04.2011

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Rating scale:
10 • Timeless perfection.
9 • Impressing awesomeness.
8 • Great performance.
7 • Solid stability.
6 • Decent try.
5 • Uninspiring mediocrity.
4 • Failed presentation.
3 • Insubordinate badness.
2 • Terrible impertinence.
1 • Superfluous futility.
0 • Painful ear-torture.

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