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Special: Michael ‚J.J.‘ V. Wahntraum
Titel: Bekennender Naturfreund

Als vielfältig überzeugender Vokalist bei der österreichischen Post Black Metal-Eigenwilligkeit mit dem nonkonformen Bandnamen lässt sein Vortrag schon ungefähr erahnen, was in dem Manne so vorgeht.

So macht J.J. auch auf der neuesten Veröffentlichung „Mære“ keinerlei Anstalten, seine Seele nicht gänzlich nach außen zu tragen. Das bietet aufgrund der geäußerten Intensitäten so einigen Interpretationsspielraum. Um seinem wahren Inneren näher zu rücken, bat ich den Musikus, sich für mich mal ganz entspannt niederzulegen.

Metalmessage: Was ist deine früheste Kindheitserinnerung?

J.J.: Ich kann mich ehrlich gesagt nicht an allzu viel aus meiner Kindheit erinnern, aber ich glaube das war der Tag als meine kleine Schwester auf die Welt kam und meine beiden älteren Schwestern die Aufgabe hatten mich während meine Mama im Krankenhaus war zu beschäftigen. Da war ich nicht ganz drei.

Metalmessage: Welchen Menschen hast du als Kind am meisten gefürchtet?

J.J.: Ich glaube nicht, dass ich mich vor anderen Menschen gefürchtet habe als Kind, ich könnte mich zumindest nicht erinnern. Auch heute ist das nicht anders. Ich hasse es nur fremde Leute anzurufen, weil ich diesbezüglich ein ziemliches Sozialproblem habe.

Metalmessage: Was schätzt du am meisten an Mutter Natur?

J.J.: Die Berge und das Meer.

Metalmessage: Zu welchem Tier hast du erstmalig näheren Kontakt aufgenommen und so etwas wie Tierliebe in dir verspürt?

J.J.: Wenn man in den Bergen aufgewachsen ist, hat man schon früh einen überdurchschnittlichen Bezug zur heimischen Flora und Fauna, aber, was ich weiß - ich habe ich mich immer sehr für Vögel interessiert.

Metalmessage: Wie endete deine allererste Liebe zu einer Frau?

J.J.: Was glaubt man bei d-e-n Songtexten?

Metalmessage: Was war dein schlimmster Alptraum?

J.J.: Das was gerade passiert. Zu Hause festzusitzen, ohne wirklich abhauen zu können. Ich bin es nicht mehr gewohnt mehr als ein paar Tage oder gar mal eine Woche am selben Ort zu bleiben. Vor allem, dass man nicht wegfliegen oder in Bars gehen kann macht mich komplett kirre und depressiv - sogar noch mehr als sonst.

Metalmessage: Hast du mal jemanden verprügelt?

J.J.: Ja, aber als seine Freunde dazu kamen ist die Geschichte nicht wirklich gut für mich ausgegangen.

Metalmessage: Welche Band hat dich wann so richtig zur Musik gebracht?

J.J.: Was härtere Musik im Generellen betrifft, so waren das definitiv so Bands wie Misfits, Bad Religion, Black Flag und Nirvana. Dann kam irgendwann Death - bis heute mehr oder weniger die einzige Death Metal-Band die ich mir anhöre - und später Bands wie Dornenreich und Nocte Obducta, welche mich zum Black Metal-Fan gemacht haben. Das war so mit 13. Danach bin ich wie die meisten Black Metal-Maniacs immer tiefer in die Materie eingetaucht. Meine erste eigene Band hatte ich dann mit 16.

Metalmessage: Was ist dein wertvollster Schatz auf dieser Welt?

J.J.: Ich würde sagen: meine Freunde und meine Liebsten. Wenn es um materielle Dinge gehen soll, dann die Fotoalben der letzten paar Jahre und meine Vinyl-Sammlung. Wenn es brennt würde ich aber auf jeden Fall die Alben vorher retten.

Metalmessage: Vor was hast du die größte Angst?

J.J.: Schwer zu sagen - aber da ich ständig davon träume irgendwo runter zu fallen, oder komplett isoliert zu sein und den Kontakt zu meinen Freunden zu verlieren, hadert es wahrscheinlich diesbezüglich bei mir irgendwo.

Metalmessage: Was bringt dich so richtig auf die Palme?

J.J.: Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit. Generell bin ich nicht gut im Warten.

Metalmessage: Was möchtest du dir seit Jahren abgewöhnen?

J.J.: Ich kann in Diskussionen oft ein ziemlicher Hitzkopf sein. Generell würde ich gerne gelassener sein in Streitgesprächen, da es eigentlich auch nicht meinem eigentlichen, eher besonnenen Wesen entspricht. Aber das ist leider ein Muster, dass ich mir irgendwann angewöhnt habe und das man schwer wieder los wird.

Metalmessage: Was wolltest du schon immer mal tun, ohne es bisher so verwirklicht zu haben?

J.J.: Ich möchte unbedingt nach Alaska.

Metalmessage: Wo möchtest du dereinst beerdigt werden?

J.J.: Dort wo ich aufgewachsen bin.

© Markus Eck, 02.03.2021

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