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Special: LEICHTMATROSE
Titel: Quirliger Lebemann

Dass der betörend singende Tausendsassa Andreas Stitz nicht nur als Künstler der klassische Typ Schwerenöter und Lebensmutige in einem ist, zeigt er auch in seinen aktuellen Statements.

Wo andere anfangen, da ist er stets längst nicht mehr. Und wo andere aufhören, ja, da fängt er erst an.

Menschlichkeit, Selbstverwirklichung und ausschweifende Kreativität gehen dem phantasievollen und liebenswürdig-kumpelhaften Hamburger eben einfach über alles.

Lesenswerte Worte von einem der Echtesten und Ehrlichsten unter all den erfolgsgefräßigen, genuss- und geltungssüchtigen Paradiesvögeln der Szene.

Harte Realität oder entrücke Träumerei?

„Man träumt, um die Realität zu verarbeiten. Wenn man aufhört zu träumen, kann man sich auch direkt in die Kiste legen. Wenn Träume irgendwann Realität werden, dann ist es das Optimum!“

Alternative Rock oder Chanson?

„Alternativer Pop mit melancholischerem Touch. Wenn mir ein Lied direkt aus der Seele spricht, dann ist es ganz egal, ob es sich Chanson oder Rocksong nennt. Mich hat ohnehin immer schon die Art von Musik am meisten gekickt, die einen leicht traurigen Touch innehatte.“

Pflichtschuldig erwachsen werden oder tief im Inneren das neugierige, liebevolle Kind bleiben?

„Das innere Kind darf nie sterben … sonst stirbt man dadurch sinnbildlich. Günter Grass hat das ja sehr schön in der ‚Blechtrommel‘ dargestellt, als sich Oskar Matzerath dazu entschloss, nicht mehr zu wachsen.“

Poesie oder Lebensnähe?

„Lebensinhalte aus dem Poesiealbum. Obwohl ich lieber ein heimlich ein Tagebuch lese als ein Poesiealbum.“

Vinyl oder CD?

„Vinyl. Sonst braucht man keine Frontcover mehr. Ich hatte als Teenie immer die ganzen Depeche Mode-Platten an der Wand hängen, anstatt einer Tapete.“

Analog oder digital?

„Es muss einfach geil klingen und Seele haben. Dann ist mir diese Entscheidung wirklich völlig egal.“ Mikrofoniert oder verstärkerlos?

„Mikrofone, Mikrofone, Mikrofone! Ich war noch nie ein Lagerfeuer-Akkustikgitarren-Bongo-Strandhippie.“

Studio oder live?

„Harte Studioarbeit, um live zu genießen. Im Studio verkauft man seine Gedanken - und live seine Seele. Aber das Gefühl, im Studio am Tagesende etwas Feines zustande gebracht zu haben, das darf man auch nicht unterschätzen.“

Versnobtes Sternehotel oder liebenswert-kultige Absteige?

„Dazu zitiere ich kurzerhand aus dem Lied ‚Lotte‘ von Stephan Sulke: ‚Weißt du noch, wie wir lebten in dem Mauseloch. In dem miesen, kleinen Kämmerlein, war’s so kinderleicht verliebt zu sein.‘ Das trifft doch perfekt, worum es uns allen diesbezüglich gehen sollte, oder?“

Große Bühne oder kleiner, intimer Club?

„Alles geil. Auf großen Bühnen ist die Show leichter, da ich mich bewegen kann und mehr Kalorien verbrauche. Bei kleinen Clubs sehen die Leute meine Psycho-Fratze. Das finde ich aber auch ganz schön.“

Sinnlich oder notgeil?

„Leidenschaftlich!“

Masturbation oder Beischlaf?

„Masturbation beim Beischlaf.“

Große oder kleine Titten?

„Ehrlich? Kleine … ich habe Angst vor großen. [lacht] Das liegt wohl an meiner Mutter.“

Geschminkt oder natürlich?

„Am liebsten geschminkt und trotzdem natürlich gut aussehend. Ich lasse mir wohl echt bald mal Botox-Falten spritzen, um reifer auszusehen.“

Hamburg oder Paris?

„Hamburg meine Perle, obwohl meinen alten Kumpel Jim bald mal wieder auf dem Friedhof besuchen muss.“

Stille oder Trubel?

„Ich stehe immer unter Strom. Ich komme auch niemals zu spät. Bin leider so ein ‚Duracell-Hase‘.“

Sommer oder Winter?

„Sommer. Außer beim Snowboarden.“

Kaffee oder Tee?

„Ich trinke schon verdammt gerne Kaffee. Sollen sich die anderen gerne ihren Tee schmecken lassen.“

Bier oder Wein?

„Prolliger Biersäufer.“

Zigarren oder Kippen?

„Dazu zitiere ich wieder, diesmal aus dem 2009er Film ‚Der letzte Zug‘: ‚Ich rauche, um früher zu gehen.‘“

Dinner oder Snack?

„Döner.“

Katze oder Hund?

„Ich bin immer so glücklich, Zeit mit meiner geliebten Hündin Bluna zu verbringen, einem Labrador-/Appenzeller-Mix.“

Dusche oder Badewanne?

„Ich liebe es mit dem Tablet in der Wanne gute Serien zu glotzen.“

Morgenmensch oder Nachtschwärmer?

„Morgenstund schmeckt fad im Mund.“

Film oder Buch?

„Beides. Ich liebe es Bücher zu lesen, aber ein Kinobesuch ist in diesem Kontext einfach der Himmel auf Erden.“

Kino oder DVD?

„Ich bin ein hoffnungsloser Serienjunkie.“

Tätowiert oder ungestochen?

„Bin auch auf dieser Ebene sehr tolerant.“ [lacht]

Modisch up-to-date oder stilvoll antiquiert?

„Hauptsache, jemand hat überhaupt Stil.“

Hemd oder T-Shirt?

„Ich habe am allerliebsten nichts unter dem Jacket an. Aber ein schickes Blüschen ist doch auch ganz fein.“

Zylinder oder Herrenhut?

„Mein Hut ist immer am Hinterkopf platziert, damit die Frisur nicht zerstört wird.“

© Markus Eck, 04.01.2019

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