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Special: MET Amensis
Titel: Fruchtig-würzige Berufung

Ansässig in Pastetten in der Region München, hat sich die MET Amensis-Kellerei seit 1999 voll und ganz der Produktion einer Vielzahl an betont qualitativen Met- und Fruchtweinsorten verschrieben. Über das reine Honigwein-Spektrum hinaus beinhaltet das erlesene Sortiment des umfangreich erfahrenen Inhabers Peter Hornig auch Metbier, Hypocras und Zubehör wie Trinkhörner oder Tongeschirr - eine exzellente Adresse also für Kenner und Genießer.

Derzeit läuft wegen der kalten Jahreszeit und mitten im Weihnachtsgeschäft vor allem der „Heiße Honigwein“ bestens an, der von der eigens errichteten MET Amensis-Taverne auch auf dem jährlichen „Wintertollwood“, einem großen Jahrmarkt in München auf der dortigen Theresienwiese, feilgeboten wird.

Peter hierzu: „Sehr zu empfehlen: ein köstlicher, erwärmter Bio-Met, der allerhöchsten Ansprüchen genügt. Daneben bieten wir auch Hypocras an, einen Rotwein mit Gewürzen und Honig gesüßt - also ohne einfachen Zucker und Zuckersirup. Ich und meine Mitarbeiter haben einfach Freude daran, Besucher zu beraten, ihnen zu erklären, was Met eigentlich ist und wie dieser hergestellt wird. Das macht in einem so tollen Team von Mitarbeitern noch viel mehr Spaß - und auf unser MET-Amensis-Team bin ich wirklich sehr stolz.“

Seit bald einem Vierteljahrhundert ist er nun schon als absoluter Met-Idealist dabei - der Leidenschaftliche bilanziert: „Die Entstehung von MET Amensis geht auf zwei Beweggründe zurück: Einerseits hatte ich mit meinem Vater schon in jungen Jahren auch gerne Johannisbeeren und andere Fruchtweine aus dem heimischen Garten angesetzt und konnte mich dafür sehr begeistern - auch wenn ich den fertigen Johannisbeerwein dann leider selbst noch nicht trinken durfte. Dann kam in den späteren jungen und frühen erwachsenen Jahren die Liebe zu Phantasie- und Rollenspiel dazu, sowie auch mein Fan-Dasein in der Dark-Metal-Szene.“

Es gab - insbesondere Mitte der Nuller Jahre - eine Art „heidnischen Boom“, verursacht auch durch diverse Mittelalter- und Pagan-Metal-Bands.

Viele begannen damals im Zuge dessen damit, ihren eigenen Met herzustellen. Sinkende Umsätze brachte diese Entwicklung für seine Firma jedoch zum Glück nicht, wie Peter sich entsinnt.

„Nein, das kann ich nicht sagen. Ich denke, Met wird immer auch noch gerne selbst in der Szene ‚gebaut‘. Aber das macht man ein zwei Mal und dann landet man doch bei MET Amensis. [lacht] Denn es ist dann doch nicht so einfach wie man meint und gerne mal im Internet liest. Insbesondere den richtigen Zeitpunkt und Grad der Vergärung und dann die Haltbarkeit … alles nicht so einfach für den Privathaushalt.“

Nach seiner anhaltend liebsten Sorte befragt, freut sich der Metmeister:

„Mein persönlich liebster Met ist der Vanille-Met - in echter Schote eingelegt. Superlecker, den bei Zimmertemperatur mit Eiswürfel zu genießen! Danach kommt gleich der Orangenblüten-Honigmet. Für diesen verwenden wir auch eine ganz spezielle Hefe, die den Met sehr blumig fruchtig werden lässt.“

Die Vorlieben seiner Privatkunden sind dahingehend sehr gemischt. „Von süß zum Klassischen bis feinherb geht da alles quer durch. Da kann man keine Tendenz feststellen. Bei gewerblichen Kunden ist es schon eindeutig der klassisch-liebliche Honigmet.“

Wer sich etwas Fachwissen dazu holen möchte, dem empfiehlt der Münchner Met-Meister das Kitzinger Weinbuch der Firma Arauner. „Damit habe auch ich mir mein erstes Wissen zur Thematik angeeignet.“

Der Anfang war für ihn beileibe nicht leicht, wie Peter zurückblickt. „Die Herstellung ist kein Kinderspiel und es hat schon ein paar Jahre gedauert, bis ich eine stabile Produktion aufstellen konnte. Zu Beginn der ‚Met-Karriere‘ wurde ich auch gleich für ein großes Festival in Norddeutschland angeworben, für das wir Met produzieren und auch selbst an unserer eigenen Taverne ausschenken durften. Das Festival musste aber während des Betriebs aufgrund eines Liquiditätsengpasses beim Veranstalter abgebrochen werden. Keine schöne Erfahrung für einen jungen Existenzgründer und Met-Produzenten.“

Die nächste und erst kürzlich bewältigte Krise war dann natürlich die Corona-Pandemie.

„Hierin war nicht klar, ob wir das überhaupt überstehen würden, da Met nun einmal doch ein sehr Veranstaltungs-lastiges Getränk ist. Weswegen wir auch nicht im Handelsketten-Einzelhandel - der ja während der Corona-Pandemie einen Boom erlebte - vertreten sind. So werden unsere Produkte ausschließlich über den ‚Spezial-Einzelhandel‘ vertrieben, also in Mittelalterläden, Tattoo-Studios, Game-Shops etc. sowie mittels Internet-Vertrieb und Spezia-Senze-Gastronomie. Kurzum: Ohne staatliche Hilfen wäre es auf keinen Fall gegangen. Es war eine schwere Zeit.“

„Amensis“ ist aus einem lateinischen Wortspiel entstanden: „‚Mensis‘ steht dafür für den Geist und die Seele - und das ‚a‘ wurde als als richtungsweisende Präposition angefügt – auch wenn das lateinisch nicht richtig ist. [lacht] Es soll bedeuten: für den Geist, für die Sinne. Also auf den Geist einwirken, in Richtung des Geistes und der Sinne wirken.“

Auf der Website ist eine breite Palette an Produkten zu finden.
„Ja, und das haben wir alles selbst auf die Beine gestellt. Kirschmet gibt es natürlich auch bei anderen Produzenten, aber so eine breite Auswahl an verschiedenen Sorten, ob jetzt nach Grad der Vergärung, der Honigsorte oder weiteren Zugabe von Fruchtsäften, Gewürzen oder Aromen haben nur wir im Programm. Das ist schon eine einmalige Sache bei uns - und wir probieren immer noch gerne mal herum an Neuem.“

Nach Möglichkeit wird von Pastetten aus auch in ganz Europa ausgeliefert.

„Leider ist das aber selbst in unserem europäischen Wirtschaftsraum nicht so einfach, da die Weinsteuer-Regelung nicht europäisch einheitlich geregelt ist, sondern nationale Gesetzgebungen beachtet werden müssen. Und ja, wir haben auch schon Met und Metbier in das Reich der Mitte geliefert. Das stellt dann aber schon wirklich eine Ausnahme dar.“

© Markus Eck, 17.11.2023

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